Werbung per Brief und E-Mail: Der CO2-Verbrauch im Vergleich

Werbung per Brief und E-Mail: Der CO2-Verbrauch im Vergleich

Umweltschutz liegt uns am Herzen. Das zeigt zum einen unser Bienenprojekt mit dem Bienen-Experten Vincent Van Vliet auf unserem Firmengelände. Oder überhaupt die Tatsache, dass wir unseren Jahresverbrauch an Strom aus unserer hauseigenen Photovoltaik-Anlage beziehen. Der Einsatz von FSC-Papieren, die Vermeidung von Lösemitteln in der Druckproduktion und die Nutzung von Abwärme zu Heizzwecken tragen ebenfalls zu unserem Bemühen bei, unseren ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten.

Die anhaltenden Diskussionen um den weltweiten CO2-Verbrauch haben unser Interesse auf ein Thema gelenkt, das uns als Mailing-Anbieter konkret betrifft: Verursachen E-Mails im Vergleich zu Briefen weniger CO2? Das haben unsere Recherchen ergeben:

Rebound-Effekt beim Versand von E-Mails

„Rebound-Effekt“ bedeutet auf Deutsch „Abprall- oder Rückschlageffekt“. Was ist im Zusammenhang mit E-Mails damit gemeint? Der Versand und das Lesen einer normalen E-Mail verursachen in Deutschland aktuell 10 Gramm Kohlenstoffdioxid. Das entspricht der Klimabilanz einer Plastiktüte. Im Vergleich dazu verbraucht ein Brief, der mit Tinte auf Papier gedruckt und auf der Straße transportiert wird, im Schnitt 20 Gramm CO2. Der größte Verbrauch geht dabei auf den Transport zurück. Allerdings: Die Deutsche Post AG möchte ihre Fahrzeugflotte auf klimaschonende Elektroautos umrüsten. Wie kommt es nun zum Rebound-Effekt? Die Masse macht’s! Die französische Fernsehanstalt France Télévisions hat im Januar 2018 erhoben, dass ein französischer Angestellter im Schnitt 33 E-Mails pro Tag verschickt und im Gegenzug 55 erhält. Dabei entstehen so viele Treibhausgase wie bei einer 11 Kilometer langen Autofahrt! Dazu kommen 12 Liter Wasser für die Kühlung von Servern.
Fazit: Der enorme Versand an E-Mails stellt im Gegensatz zum Briefverkehr eine Effizienzsteigerung dar. Der ursprüngliche Energievorteil (10 Gramm CO2 pro E-Mail im Gegensatz zu 20 Gramm pro Brief) wird teilweise wieder aufgehoben.

Was können wir tun, um den CO2-Verbrauch beim Versand von E-Mails zu reduzieren?

  1. Werbebriefe per Post verschicken anstatt Newsletter zur Akquise versenden! E-Mails oder online gespeicherte Daten in Sozialen Netzwerken liegen weltweit auf 45 Milliarden Servern in Rechenzentren. Diese Server verbrauchen beim Hochfahren und bei der Kühlung sehr viel Energie. Der Fachausdruck dafür: ruhende Verschmutzung.
  2. E-Mails regelmäßig löschen. Den Papierkorb ebenso regelmäßig entleeren. Laut eines Tests eines deutschen E-Mail-Anbieters sparen 180 endgültig gelöschte E-Mails pro Jahr etwa 1 Gramm CO2. Würden also alle User regelmäßig ihren Datenmüll löschen, könnten tausende Tonnen CO2 im Jahr gespart werden.
  3. Die Zahl der Empfänger reduzieren. Sind alle Adressen noch relevant? Unser Tipp: Überprüfen Sie regelmäßig die Anzahl der Empfänger Ihrer Newsletter und rechnen Sie hoch. Ganz einfach geht das mit dem CO2-Kalkulator von CW Jobs.
  4. Fotos in niedriger Auflösung oder nur Hyperlinks anstatt Anhänge verschicken.
  5. Einen Spam-Filter gegen unerwünschte Werbung installieren. Spam-E-Mails sind nicht nur ärgerlich für die Empfänger. Sie verursachen eine enorme Menge unnötiger Treibhausgase! Gemäß unserer Recherche sind 55,4% der weltweit versandten E-Mails in Unternehmen Spam-E-Mails (Quelle: statista, November 2019)! Eine Spam-E-Mail verursacht zwar immer noch 0,3 Gramm CO2 (wenn sie nicht geöffnet wird), aber ein wenig Einsparung bringt die Maßnahme in Summe doch.

Mit Mailings per Post etwas gegen die ruhende Verschmutzung tun

Newsletter und E-Mails für Akquise und Verkauf zu verschicken spart Kosten für Druck und Porto, keine Frage. Wird jedoch jeder Newsletter, jede E-Mail tatsächlich gelesen?

Mailings per Post zu verschicken ist nicht nur eine aktive Maßnahme gegen die ruhende Verschmutzung. Werbung per Post wird von Konsumenten immer noch gerne angenommen, wie auch Experte Robert Käfert auf der diesjährigen Online Marketing Rockstars Konferenz erklärte. Die größten Vorteile von postalisch verschickter Werbung sind:

  • Mailings per Post führen zu einer längeren Verweildauer. Eine E-Mail wird selten sofort gelesen. Dasselbe gilt für Werbung per Post. Allerdings: Sie bleibt sichtbar im Haushalt oder im Büro liegen, fällt öfter in den Blick und wird gerne zur Hand genommen, sobald man sich bewusst Zeit dafür nimmt. Daher sind postalische Mailings ein ausgezeichneter Brandingkanal.
  • Hochwertige Materialien demonstrieren Wertschätzung. Während eine E-Mail selten einen persönlichen Charakter aufweist, vermittelt ein Brief oder ein Selfmailer in erstklassiger Aufmachung dem Empfänger das Gefühl, exklusiv angesprochen zu werden.
  • Kein Problem mit der DSVGO. Im Gegensatz zu E-Mails, die den Zweck haben, Kunden zu akquirieren und etwas zu verkaufen, darf Werbung per Post uneingeschränkt verschickt werden, es sei denn, der Empfänger nimmt von seinem Widerspruchsrecht Gebrauch.

Das britische Portal cwjobs.co.uk schätzt, dass im Jahr 2019 rund 294 Milliarden E-Mails versendet und empfangen wurden. Diese Zahl dürfte bis zum Jahr 2023 auf 347 Milliarden steigen. Umgerechnet sind das 620 Millionen Tonnen CO2 – mehr, als ganz Australien an Kohlendioxid in einem Jahr produziert.

Ein ungewöhnlicher Vorschlag – unserer Umwelt zuliebe

Es wäre doch möglich, den Umweltgedanken oder zumindest das Bemühen um Entschleunigung in unserem Leben auch in die gedruckte Werbung aufzunehmen? Sätze wie „Werbung per Post verursacht weniger Treibhausgase als der Versand von Massen-E-Mails. Mit dieser Aussendung tragen wir aktiv dazu bei, die durch E-Mails verursachte ruhende Verschmutzung einzudämmen.“ oder „Dieser Brief befreit Ihren E-Mail-Posteingang von zu viel Werbung. Lesen Sie ihn in Ruhe, sobald Sie Zeit dafür haben!“ sind mit Sicherheit ungewöhnlich. Aber sie könnten helfen, ein Bewusstsein für die vorherrschenden Problematiken zu schaffen.

Was meinen Sie? Sehr gerne unterstützen wir Sie bei der Umsetzung Ihrer Ideen für Ihre nächste Aussendung per Post!